Kapitel 2: Von Unschuld zur Unwissenheit
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Bizarre Initiationen des 20. Jahrhunderts |
Dieses Kapitel bildet den ursprünglichen und zentralen Teil
der Projektes. Im 'Hintergrund' [Background]
stelle ich meine ersten Schritte dar bevor es das Internet gab,
sowie Fragen an Freunde und meine Briefe an Gesundheitsämter.
Vereinzelte medizinische Studien haben gelegentlich von "einer
allgemeinen oder kollektiven Unterdrückung des Phänomens"(82) gesprochen. 'Das Kulturelle Tabu' [The
Cultural Taboo] versucht diese Unterdrückung in allen seinen
Verwirrungen bloßzulegen.
Die zentrale Seite - 'Die Übergänge zum Mannsein' [The
Passages to Manhood] (danke für Ihre
e.mails ) - beschreibt eine Vielzahl peinlicher und alarmierender
Erfahrungen. Unsere heutige Zeit kennt zwei extreme Einstellungen
zum Thema Vorhaut.
Ob eine routinemässige Beschneidung stattfindet ohne einzelne
Bedürfnisse zu beachten, oder man tut absolut und einfach
gar nichts bis es zu Problemen kommt. (eine Ausnahme ist nur in
Teilen Nordeuropas zu finden wo ein
Art Voruntersuchung in manchen Ländern stattfindet).
Oftmals in den USA noch bevor die Mutter ihr neugeborenes Baby
in den Armen hält wird ein volle Beschneidung durchgeführt.
Dies ist die extremste Form des Brauches
von Routinemäßiger Beschneidung in der gesamten menschlichen
Geschichte.
Im Gegensatz hierzu werden in grossen Teilen Europas, Canadas,
Australien etc. Probleme normalerweise nach deren Auftreten behandelt
als Folge aufgetretener Schmerzen, Schwierigkeiten oder
Unannehmlichkeiten während der Selbstbefriedigung oder nach den
ersten Misserfolgen beim Geschlechtsverkehr.
Wenn ein Junge Schmerzen oder Schwierigkeiten empfindet und den
Verdacht hat, daß mit seiner Vorhaut etwas vielleicht nicht
stimmen könnte, wird auch der mutigste junge Held schwer in
Verlegenheit geraten. Er wird zweifel und auch wohlmöglich
Angst haben das etwas mit seinem Penis "falsch" ist.
Schmerzen und Schwierigkeiten während der ersten Schritte zum Mannsein
kann weitreichende Konsequenzen mit sich bringen und eindeutig
psychologische Folgen haben.
Manchmal jedoch ist sich unser mutiger Forscher nicht über
irgendeine Schwierigkeit bewußt, er vermeidet den Schmerz,
und es ist ihm einfach nicht klar, das es möglich, normal
oder wünschenswert ist, die Vorhaut zurückzuziehen. Er
gewöhnt sich an seinen Körper wie er ist, und stellt
die natürlichen Gegebenheiten nicht in Frage, und es ist ihm
unbekannt, dass er irgendwelche Einschränkungen hat. Sein
sexuelles Verhalten wird anatomisch gehemmt.
Wenn er Glück hat, wird er seine Probleme als Folge von
Schwierigkeiten oder Schmerzen während des ersten Verkehrs
aufdecken. Oft jedoch als Erwachsener, wird sich sein Selbstbild,
sein Glauben und Denken, den anatomisch bedingten Gegebenheiten
anpassen und dabei eine Basis für Verwirrung und Verzweiflung
in all seinen intimen Beziehungen liefern .
Wenn Jungen allein gelassen werden mit solchen Problemen, bedeutet
es bei vielen eine völlig gestörte erste Erfahrung von
Sex und Mannsein. Ein absurder Übergang zum Mannsein absolut
ohne Plan, bizarrer als bei jedem primitiven Brauch.
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