Männliche Initiation und die Phimose-Tabus

PHIMOSE VERSTEHEN

IHRE FOLGEN UND FRÜHZEITIGE PREVENTION
808 words

Von allen Problemen in der heutigen Welt –
wäre Phimose das am einfachsten zu lösende.

Es gibt viele Grade und Kombinationen der verschiedenen Formen der Phimose. In Deutschland wurde eine Phimose bei 8,8 % der Jungen festgestellt [1]. Diese Statistik schließt jedoch Zahlen für ein kurzes Frenulum aus; oder für relative Phimose, die nur während der Erektion beobachtet werden kann.

Statistiken für kurzes Frenulum werden nur bei Ebern mit 5,7% [2] und bei Bullen mit 2% [3] geführt. Obwohl der Os-Penis eine andere Struktur hat, ist Phimose auch hier problematisch, und Nutztiere werden von der British Breeding Association überwacht, weil "Kopulationsversagen bei Nutztieren für die Produzenten wirtschaftlich verheerend sein kann." [4]

Die wichtigste und angesehenste Studie in der englischsprachigen Welt gibt Statistiken zwischen 1 % und 2 % an [5]. Sie wurde über einen Zeitraum von sieben Jahren durchgeführt, wobei die Jungen jedes Jahr überwacht und über Vorhäute aufgeklärt wurden.

Der Arzt, der die Studie verfasst hat, berichtet dies, hat aber nicht berücksichtigt, dass seine Überwachung und Aufklärung das Bewusstsein geschärft haben könnte, und dass dies die Jungen ermutigte, mit ihren eigenen Vorhäuten zu experimentieren und sie zu dehnen.

Es ist allgemeines medizinisches Wissen, dass Phimose Schmerzen und Schwierigkeiten beim Zurückziehen der Vorhaut verursacht, und dass dies oft zu Beginn der Pubertät oder beim ersten Geschlechtsverkehr auftritt; dies ist die Hauptindikation für eine Beschneidung. Diese Probleme sind jedoch kaum erforscht.

Warum lässt unsere Kultur solche schmerzhaften Schwierigkeiten überhaupt erst zu? Selbst bei rechtzeitiger Behandlung werden verdorbene erste intime Erfahrungen garantiert verstörende Erinnerungen hinterlassen.

Vielleicht sind solche Fälle aber auch die Glücklichen. Gesunde, nicht-masochistische Jungen vermeiden Schmerzen und Schwierigkeiten, und somit Vermeidungsverhalten entwickeln.

1990 beschrieb Beauge [6] die Mechanismen der Selbstbefriedigung mit dem Vermeidungsverhalten, das mit der Phimose einhergeht. Die sexuellen Phantasien, die mit diesen Formen der Masturbation verbunden sind, hat er nicht erörtert. Seine Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass eine sanfte Dehnung des Phimosenrings in der Regel den anotomischen Zustand lindern kann.

Sogar in der frühen Kindheit wird ein Junge mit epithelialen Verwachsungen, die die Vorhaut an die Eichel kleben, den Schmerz (und die Gefahr) vermeiden, die Klebung gewaltsam aufzureissen. Ein Junge ohne diese Verwachsungen hingegen wird ungehemmt ziehen und in der Badewanne mit seinem "Flaschennasen-Delphin" spielen.

Nach der Pubertät hat die anatomische Hemmung der Vorhaut eine direkte und aktive Auswirkung auf das Selbstbefriedigungsverhalten. Die Phimose bedingt das Sexualverhalten, die Phantasie, und das daraus folgende Sozialverhalten.

Jeder spezifische phimotische Zustand hat seine spezifische Wirkung. Masturbation im schlaffen Zustand unterstützt keine penetrativen Phantasien. Der potentielle Schmerz des Frenulums oder der relativen Phimose ist in der Regel mit unbewusster Angst und deren Folgen verbunden. Ein engerer phimotischer Ring schränkt die Stimulation und Wahrnehmung der Eichel direkt ein – und obwohl die Phantasie in sexuellen Angelegenheiten die größte Rolle spielt, wird, wenn die körperliche Selbstwahrnehmung eingeschränkt ist, auch die phantasievolle Vorstellungskraft eingeschränkt sein.

All diese Zustände hemmen physiologisch das volle und normale Potential des anatomischen Gliedes und damit Offenheit, Vielseitigkeit und Erfüllung in der sexuellen Phantasie und im Verhalten.

Phimose stimuliert und unterstützt direkt alle Formen von nicht-penetrierendem Sex, von Dominasklaven bis zu Pädophilie. Im Grunde verstärkt sie Tendenzen zu Einsamkeit, Verwirrung, Hemmung und verschwendeter Liebe.

Dies ist ein tief sitzender Chaosfaktor in unserer Kultur. Dazu ist er heutzutage sinnlos: Die moderne Lösung für Phimose wären ein paar Tropfen einer Enzymlösung, um hartnäckige, schmerzhafte Epithelverklebungen zwischen Eichel und Vorhaut zu lösen, und zwar schon im frühen Alter. Dies würde es kleinen Jungen ermöglichen, mit ihrer eigenen Vorhaut zu spielen und jede Straffheit selbst durch Dehnen zu beheben.

Dies wurde noch nie erforscht, aber es gibt einen Ansatzpunkt in der ethnologischen Literatur. Felix Bryk, ein renommierter Ethnologe, berichtet: "Bei den Einwohnern von Tahiti verwenden die Jungen ihren in der Vorhautstasche eingestauten Harn zur Auflockerung und Erweiterung der sonst an ihrer Eichel fest anhaftenden Vorhaut." [7]

Es ist allgemeines urologisches Wissen, dass "die Trennung (der epithelialen Verwachsungen) aus der Keratinisierung der Zellen unter dem Einfluss von Androgen resultiert." [8]

Der männliche Urin ist reich an Androgenen. Daher könnten einige Tropfen einer Androgen-Enzymlösung, die in einem frühen Alter regelmässig verabreicht werden, Jungen in die Lage versetzen, eine phimotische Vorhaut selbst zu heilen.

Je früher ein Junge ein schmerzfreies, angenehmes Verhältnis zu seiner wesentlichen körperlichen und anatomischen Männlichkeit entwickeln kann, desto grösser ist die Chance, dass er eine gesunde Beziehung zu seinem eigenen Körper, sich selbst und zu anderen entwickelt.

In Deutschland
In Deutschland gibt es eine spezielle Situation aufgrund der die nach der Schöberlein-Studie [1] eingeführten Routinekontrollen. Jungen mit mittlerer bis extremer Phimose werden mit im Alter von 6 Jahren beschnitten. Die einzige Erklärung, die man ihnen für diesen Eingriff gibt, ist die Hygiene.

Ein Urologe in Hamburg erklärte, er operiere einmal pro Monat wegen eines kurzen Frenulums, meistens im Alter von 18 Jahren. Es gibt über 200 Urologen in Hamburg.

References

[1] Schöberlein Dr. Med. Werner; 1966 "Bedeutung und Haufigkeit von Phimose und Smegma" Münchener Medizinische Wochenschrift; 7, p. 373 - 377 / Translation R. Stuart: "The Significance and Frequency of Phimosis and Smegma"

[2] Wohlfarth E; 1990 "Zur Persistenz des Frenulum praeputii beim Eber" Berl Munch Tierarztl Wochenschr.; Dec 1;103(12):406-9 / Translation R Stuart: “Persistence of the Preputial Frenulum in Boars" "Due to Persistent Frenulum praeputii, the inability to fertilise was found among 5.7% of breeding boars."

[3] Spitzer JC et al; 1988 "Breeding Soundness Examination of yearling beef bulls" J Am Vet Med Assoc Nov 1;193(9):1075-9 "Yearling beef bulls were subjected to a breeding soundness examination . . . 862 bulls, . . . Of 109 bulls classified as unsatisfactory, 16.5% had persistent penile frenulum." (i,e. 16.5% of 109 unsatisfactory = 18. 18 of 862 = 2.09% overall)

[4] St Jean G; 1995 "Male Reproductive Surgery"Vet Clin North Am Food Anim Pract Mar;11(1):55-93

[5] Øster Jacob; 1968 "Further Fate of the Foreskin" Archives of Disease in Childhood British Medical Association, April 43:p.200-203 / Relevant Quotes / Full Text

[6] Beauge Michel M.D.; 1991 "Traitment Medical du Phimosis Congenital de l'adolescent" Quimper, France. Thesis for the University Diploma of Andrology. Director of Studies Professor G. Arvis. Faculty of Medicine Saint-Antoine University Paris V1 University Year 1990-1991 / Relevant Quotes / Translation by Dr J. P. Warren: "Conservative Treatment of primary Phimosis in Adolescents"

[7] Bryk Felix; 1931 "Die Beschneidung bei Mann und Weib" Gustav Feller. New Brandenburg. Saite 173. "Bei den Einwohnern von Tahiti verwenden die Jungen ihren in der Vorhautstasche eingestauten Harn zur Auflockerung und Erweiterung der sonst an ihrer Eichel fest anhaftenden Vorhaut." Translation DeepL.com "Among the inhabitants of Tahiti, the boys use their urine, which is trapped in the foreskin pocket, to loosen and widen the foreskin, which is otherwise firmly attached to their glans." / Full Translation : David Berger MA "Circumcision in Man and Woman" American Ethnological Press New York (1934) AMS Press (1974) p. 202.

[8] Øster [5] quoting : Burrows, H; 1944 "The Union and Separation of Living Tissues as Influenced by Cellular Differentiation" Yale J. Bil. Med.,17,397. "Separation results from keratinization of the cells under the influence of androgen"

Extra-Noten
Kulturell

In Tierherden ist Phimose wahrscheinlich ein Vorteil, weil einige Alpha-Tiere nicht um den Paarungsstatus konkurrieren, und somit frei sind, sich um die Gruppe zu kümmern.

Aber in einer monogamen Gesellschaft bedeutet dies, dass sowohl Männer als auch Frauen davon beeinflusst wurden. Über Generationen hinweg würden sich 10% eine hemmende Wirkung auf die gesamte Kultur haben.

Ethnologie

Die ethnologische Frage nach dem Ursprung der routinemässigen männlichen Beschneidung ist nie geklärt worden. Die Idee, dass die Phimose der Ursprung war, wurde verworfen, weil man sie für eine Seltenheit hielt. Diese Idee wurde in den 1930er Jahren aufgestellt, bevor irgendeine statistische Studie verfügbar war.

Statistische Studien sind nur dann aussagekräftig, wenn sie in grossen Gruppen durchgeführt werden. Denn in kleinen Gruppen sind erratische Schwankungen typisch. Die Studie von Schöberlein, die eine Häufigkeit von 8,8 % ergab, wurde unter 3.000 Männern durchgeführt [1].

Die männliche Beschneidung geht auf die Zeit vor mindestens 40.000 Jahren zurück. Damals lebten die Menschen oft in kleinen Gruppen von 30 Personen, von denen möglicherweise 15 männlich waren.

Phimose kann in der Kindheit, im Erwachsenenalter, oft nach Infektionen, und im Alter auftreten, wenn die Haut austrocknet und schrumpft.

In Anbetracht der unregelmässigen Häufigkeit in kleinen Gruppen muss es also vor 40.000 Jahren Zeiten gegeben haben, in denen Phimose eine Seltenheit war, und Zeiten, in denen sie häufig auftrat.

In solchen Zeiten, in denen die Phimose besonders häufig auftrat, konnte man davon ausgehen, dass ein weiser Ältester, der sich um das Wohlergehen seines Volkes sorgte, die praktische traditionelle Massnahme der Teilbeschneidung einführte.

Der Grund für das Fortbestehen der Praxis und ihre Einbettung in die Traditionen einer Kultur hat mit Initiationsriten, kultureller Identität und anderen Faktoren zu tun. Die Phimose als Ursprung der Praxis kann jedoch nicht mit der Begründung abgetan werden, dass sie eine Seltenheit ist.


Die deutsche Indexseite enthält Übersetzungen der zentralen Seiten
sowie Ploss, Bryk und Schöberlein im Original.

 

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